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Tag der Pflegenden: Herausforderungen in der Pflege angehen

Ein Pfleger mit hält eine Seniorin im Arm. Der Pfleger trägt ein rotes T-Shirt des Roten Kreuzes.
Zum Tag der Pflegenden am 12. Mai fordert das DRK die neue Bundesregierung dazu auf, sich den Herausforderungen in der Pflege zu stellen (Symbolbild: Willing-Holtz / DRK).

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) fordert die neue Bundesregierung dazu auf, sich den Herausforderungen in der Pflege zu stellen und umgehend Maßnahmen zur Zukunftssicherung ergreifen. Anlässlich des Internationalen Tages der Pflegenden macht sich das DRK für eine Steigerung der Attraktivität für beruflich Pflegende und eine bessere Unterstützung für pflegende Angehörige stark. Doch auch an weiteren Stellen gebe es große Baustellen.

„Die immer weiter steigenden Eigenbeteiligungen für zu pflegende Personen, der Mangel an Fachpersonen und das Minus der Pflegeversicherung zeigen den großen Handlungsbedarf bei dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Es liegen Lösungsvorschläge auf dem Tisch. Nun gilt es zu handeln, um den Kollaps im Pflegebereich zu verhindern“, sagt Gerda Hasselfeldt, Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes.

Versorgungssicherheit für Pflegebedürftige vielerorts gefährdet

In vielen Regionen Deutschlands ist die Versorgungssicherheit für pflegebedürftige Menschen gefährdet. Zahlreiche Pflegeeinrichtungen mussten bereits schließen. Die Zahl der Beschäftigten im Pflegebereich stagniert und laut Schätzungen werden zur Jahrhundertmitte mindestens eine Viertelmillion Pflegefachpersonen fehlen. Dies liegt auch daran, dass immer mehr Menschen pflegebedürftig sein werden – laut dem neunten Altersbericht der Bundesregierung von derzeit rund 5,7 auf rund 7,6 Millionen im Jahr 2055.

Dringend erforderlich: Attraktivität der Pflegeberufe erhöhen

Es wäre also dringend erforderlich, die Attraktivität der Pflegeberufe zu erhöhen. Das DRK schlägt abseits der bereits oftmals erfolgten Gehaltserhöhungen vor, mehr Freiraum für die originären Kernaufgaben zu schaffen, ein harmonisiertes und durchlässiges Bildungssystem in der beruflichen Pflege aufzubauen und eine Stärkung der Befugnisse und Kompetenzen aller Pflegefachpersonen durchzusetzen. 

Das mache die Pflegeberufe nicht nur attraktiver, sondern fördere auch Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten, die benötigt werden, um einen nachhaltigen Personalstamm aufzubauen. „Diese Reformen wären das Mindeste, angesichts dessen, was Pflegefachpersonen jeden Tag rund um die Uhr in diesem Land vollbringen“, sagt Gerda Hasselfeldt, DRK-Präsidentin.

Verbesserung für pflegende Angehörige dringend notwendig

Auch für pflegende An- und Zugehörige dringt das DRK auf Verbesserungen. Auf diese wird aufgrund der enormen Zunahme an pflegebedürftigen Menschen zukünftig noch mehr Verantwortung zukommen. Derzeit werden rund vier von fünf Pflegebedürftigen in Deutschland zu Hause versorgt. Das DRK fordert umgehende Maßnahmen statt vager Absichtserklärungen, um der Problemlage gerecht zu werden. 

So schlägt das DRK unter anderem vor, Angebote für die Verhinderungs-, Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflege auszubauen und ehrenamtlich getragene Unterstützungsangebote sowie Beratungsstrukturen zu stärken. Formelle und informelle Pflegetätigkeiten sollten zudem besser anerkannt werden, zum Beispiel in Form von höheren Rentenansprüchen. 

DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt sagt dazu: „Viele pflegende Angehörige leisten Großes. Das müssen wir endlich mehr anerkennen, denn ohne sie würde die Pflege in Deutschland bereits heute zusammenbrechen.“ Zudem wäre es wichtig, die professionelle Begleitung informell Pflegender zu stärken, unter anderem in Form einer Anleitung durch Pflegefachpersonen.

DRK fordert nachhaltige Stabilisierung der Pflegeversicherung

Das DRK fordert darüber hinaus eine nachhaltige Stabilisierung der Pflegeversicherung. Im Sinn einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortungsübernahme soll die Einnahmenbasis verbreitert und versicherungsfremde Leistungen aus der Pflegeversicherung herausgenommen werden.

Das DRK macht sich auch dafür stark, dass pflegebedürftige Menschen zukünftig nur noch einen festen Eigenanteil zur Finanzierung der pflegerischen Versorgung zahlen. Die Selbstbeteiligung soll dadurch nicht wie bisher nach oben offen, sondern planbar sein. In diesem Fall würden die Pflegeversicherung und der Staat die darüberhinausgehenden Kosten tragen („Sockel-Spitze-Tausch“). So soll die Pflege nicht mehr so schnell zur Armutsfall werden.

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