„Brandenburg-Paket“: LIGA begrüßt Sozialgipfel und fordert Stärkung der sozialen Beratungsstrukturen
Wie kann es gelingen, trotz steigender Energie- und Lebenshaltungskosten in Brandenburg weiterhin die wertvolle Arbeit von sozialen Einrichtungen, Vereinen und Beratungsstellen zu gewährleisten und gleichzeitig soziale Härten der Brandenburgerinnen und Brandenburger abzufedern? Darüber sprechen Vertreterinnen und Vertreter der sozialen Infrastruktur auf Einladung des Ministerpräsidenten und der Sozialministerin am 21. November 2022 auf einem Sozialgipfel. „Das ist ein richtiger und wichtiger Schritt der Landesregierung, um sich mit allen Partnern des sozialen Bereichs über die sinnvolle Verteilung der Mittel des Brandenburg-Pakets zu beraten“, sagt Hubertus Diemer, Vorstandsvorsitzender DRK-Landesverband Brandenburg e.V. und Vorsitzender der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege – Spitzenverbände im Land Brandenburg.

Notwendige Unterstützung der sozialen Beratung
Die Brandenburger Verbände der Freien Wohlfahrtspflege sehen gerade jetzt die Stärkung von regionalen Beratungsstellen, Treffpunkten und Tafeln dringend geboten. „Gerade diese Einrichtungen sind durch die Einschränkungen in der Pandemie personell stark unter Druck geraten und aufgrund der Zuwendungsfinanzierung dürfen sie keine Rücklagen bilden. Damit diese Strukturen nicht schließen müssen, sind sie jetzt auf Unterstützung angewiesen“, erklärt LIGA-Vorsitzender Hubertus Diemer. „Jeder geschlossene Treffpunkt für Ältere oder jede Schuldnerberatung mit weniger Öffnungszeiten macht Brandenburg sozial ärmer. Das darf nicht geschehen.“
Wohngeldreform: Stärkung der kommunalen Verwaltungen durch mehr soziale Beratung
Durch die geplante Wohngeldreform erwarten die Brandenburger Verbände, dass es in den Kommunen zu einem erheblichen bürokratischen Mehraufwand kommt, doch diese sind schon jetzt am Limit. „Wir befürchten, dass die Bearbeitung von Anträgen Monate dauern wird“, vermutet Liga-Vorsitzender Hubertus Diemer. „Hier können die Träger der Wohlfahrtsverbände über ihre Beratungsstellen unterstützen und in Einrichtungen der allgemeinen Sozialberatung, Schuldnerberatung, in Selbsthilfekontaktstellen und Familienzentren, etc. bei der Antragsberatung und -vorbereitung helfen.“
Hintergrund
Die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege haben sich in Brandenburg zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, um sich gemeinsam als LIGA für das Wohlergehen vor allem benachteiligter Menschen einzusetzen. Sie heißen Spitzenverbände, weil sie an der Spitze vieler frei-gemeinnütziger Träger stehen, wie Einrichtungen, Vereine, Gesellschaften und Initiativen. „Frei“ bedeutet, dass sie nicht staatlich organisiert sind.