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Kurz vor Schluss: Brandenburgs Freiwilligendienste müssen attraktiver werden

In Brandenburg interessieren sich nur vier Prozent aller Schulabgänger*innen für ein Freiwilliges Soziales
Jahr (FSJ). Damit liegt das Bundesland deutschlandweit auf dem vorletzten Platz. Die sozialen Träger im Land Brandenburg
machen deutlich: Für einen starken sozialen Arbeitsmarkt, für eine Jugend mit Perspektive braucht
es jetzt eine nachhaltige Landesförderung.

Jedes Jahr leisten ca. 900 junge Erwachsene einen Freiwilligendienst in allen sozialen Einrichtungen Brandenburgs von Krankenhaus bis Kita. In Zeiten gravierender Personalmängel sind sie mit ihren Hilfstätigkeiten eine  elementar wichtige Unterstützung. In dieser prägenden Orientierungsphase setzen sie sich ganz praktisch für den solidarischen Zusammenhalt ein.

Durchschnittlich 350 Euro Taschengeld sind zu wenig

Dieses Vollzeit-Engagement ist dem Land Brandenburg ein Taschengeld weit unter dem Mindestlohn wert: Die durchschnittlich 350 EUR pro Monat sind für viele junge Menschen schlichtweg zu wenig. Immer mehr Freiwillige in Brandenburg sind auf Nebentätigkeiten angewiesen, da sie sich den „Luxus“ des ehrenamtlichen Engagements sonst nicht leisten könnten. Berlin hat die Zeichen der Zeit erkannt und das Taschengeld gerade deutlich erhöht.

Es ist zu erwarten, dass zukünftig mehr junge Brandenburger*innen den Freiwilligendienst in Berlin leisten werden. Die sozialen Träger sehen das Land Brandenburg mehr denn je in der Verantwortung, FSJ-Plätze auch für die kommenden Jahre zu sichern. Das FSJ muss durch ein höheres Taschengeld für die Jugendlichen im Land spürbar attraktiver werden.

Eine zusätzliche Landesförderung von 550 Euro pro Monat ist notwendig

Außerdem ist es dringend geboten, die pädagogische Arbeit der Träger zu stärken. Durch die Folgen der Pandemie und eine zunehmende Diversifizierung der Freiwilligen kann die komplexere Begleitung durch die bestehenden Fördermittel allein nicht mehr gedeckt werden. Das ESF Plus Programm und das „FSJ in der Schule“ bilden wichtige Bausteine, um bestimmte Einsatzstellen zu unterstützen, die sonst keinen FSJ-Platz
zur Verfügung stellen könnten. Das ist weiterhin notwendig und sinnvoll. Es braucht aber eine zusätzliche Landesförderung für einen zukunftsfähigen Freiwilligendienst in Höhe von 550 EUR pro Platz und Monat, einen eigenen Titel im Haushalt, freie Deutschlandtickets und Mittel zur Trägervernetzung. Als Perspektive für alle Jugendlichen und den sozialen Arbeitsmarkt in Brandenburg.


Ansprechpartner*innen
Antonia Fleischhauer, Sprecherin Landesarbeitskreis Freiwilligendienste Brandenburg, FSJ-Referentin Internationale Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd): antonia.fleischhauer@ijgd.de | 0331/5813217
Thorsten Gilbert, Sprecher Landesarbeitskreis Freiwilligendienste Brandenburg, FSJ-Referent Internationale Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd): thorsten.gilbert@ijgd.de | 0331/5813218

Hintergrund FSJ in Brandenburg

Das FSJ wird durch das Jugendfreiwilligendienstgesetz geregelt und in Brandenburg durch 28 vom Land anerkannte Träger umgesetzt (s.u.). Diese organisieren ihre Öffentlichkeitsarbeit sowie das Bewerbungsund
Vermittlungsverfahren aus eigenen Mitteln. Eine gezielte pädagogische Begleitung am Übergang zwischen Schule und Beruf leisten die Träger durch die Organisation und Durchführung von mindestens 25 Bildungstagen, meist in Form von Übernachtungsseminaren. Darüber hinaus sind sie wichtige Ansprechpartner bei Krisen der jungen Erwachsenen oder Konflikten in den Einsatzstellen und tragen so wesentlich zu einem erfolgreichen Dienst bei.

Die 28 FSJ-Anbieter im Land Brandenburg

Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband Brandenburg e.V, Caritasverband Diözese Görlitz e.V., DRK-Landesverband Brandenburg e.V., Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberalusitz e.V., Internationale  Jugendgemeinschaftsdienste Landesverein Brandenburg (ijgd), IN VIA – Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit für das Erzbistum Berlin gGmbH, Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Landesverband Berlin/Brandenburg, Landesjugendring Brandenburg, Brandenburgische Sportjugend, BIQ gGmbH, Internationaler Bund (IB), Evangelisches Diakonissenhaus Berlin-Teltow-Lehnin, Technische Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft gGmbH, Malteser Hilfsdienst gGmbH, Arbeiterwohlfahrt Berlin-Brandenburg (AWO), Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Brandenburg e.V., Landesjugendring Trägerwerk e.V., Freiwilligendienste Johannesstift Diakonie, Arbeit und Bildung Torgau e.V., Christlicher Verein Junger Menschen, Martinshof Rothenburg Diakoniewerk, Entschieden für Christus (EC) – Deutscher Jugendverband e.V.

Quelle: Landesarbeitskreis Freiwilligendienste Brandenburg

Mehr zu den Freiwilligendiensten beim DRK in Brandenburg erfahren Sie hier.

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