Während die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von einer einmaligen Sonderzahlung in Höhe von 1.300 € profitieren, gehen die Mitarbeitenden bei Freien Trägern leer aus. Diese Ungleichbehandlung für soziale Arbeit unter herausfordernden Bedingungen prangern die Brandenburger Verbände der Freien Wohlfahrt an und fordern gleichen Lohn für gleiche Arbeit. „Alle Menschen, die in den vergangenen zwei Jahren soziale Arbeit geleistet haben verdienen Anerkennung, auch die Beschäftigten bei Freien Trägern“, erklärt Hubertus Diemer, Vorsitzender des Vorstands DRK-Landesverband und Liga-Vorsitzender.
„Ob zur Aufrechterhaltung von Kindertagesbetreuung, Kinder- und Jugendwohneinrichtungen, Hilfs- und Beratungsangeboten für Kinder und deren Familien oder der Betreuung von Menschen mit Behinderung oder Suchterkrankungen – über Monate haben auch Beschäftigte bei Freien Trägern ihre eigenen Belange zurückgestellt. Und es sind dieselben Menschen, die jetzt den Geflüchteten aus der Ukraine Hilfe und Unterstützung bieten. Wir erwarten, dass auch Beschäftigte bei Freien Trägern – genau wie die Beschäftigten im öffentlichen Dienst – eine Anerkennung für ihre wertvolle soziale Arbeit in diesen herausfordernden Zeiten erfahren.“
Zwei-Klassen-Gesellschaft in der sozialen Arbeit befürchtet
Ende November 2021 hatten sich die Tarifpartner auf einen Abschluss geeinigt, der unter anderem eine Corona-Sonderzahlung in Höhe von 1.300,- € bis zum März 2022 vorsieht. „Wir befürchten, dass aufgrund der Schlechterstellung von Beschäftigten bei Freien Trägern die soziale Arbeit zu einer ‚Zwei-Klassen-Gesellschaft‘ wird“, sagt Viola Jacoby, Liga-Vorsitzende und Abteilungsleiterin Wohlfahrts- und Sozialarbeit im DRKLandesverband Brandenburg e.V.. „Soziale Arbeit ist unbestreitbar Teil der kritischen Infrastruktur. Die Schlechterstellung eines Teils dieser Beschäftigten halten wir für ein fatales Signal und fordern die Brandenburger Landesregierung auf, dem Beispiel von Berlin zu folgen und die Voraussetzungen für einen Wertschätzungsbonus in allen Bereichen der sozialen Arbeit zu schaffen.“
Hintergrund
Die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege haben sich in Brandenburg zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen, um sich gemeinsam als LIGA für das Wohlergehen vor allem benachteiligter Menschen einzusetzen. Sie heißen Spitzenverbände, weil sie an der Spitze vieler frei-gemeinnütziger Träger stehen, wie Einrichtungen, Vereine, Gesellschaften und Initiativen. „Frei“ bedeutet, dass sie nicht staatlich organisiert sind.
Pressekontakt
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