Lockerungen der Besuche in Pflegeheimen auf Kosten von Einrichtungen und Pflegekräften – LIGA fordert mehr Corona-Tests
Die aktuelle Lockerung der Besuchsregelungen in Einrichtungen der Altenpflege im Zuge der Überarbeitung der Eindämmungsverordnung für das Land Brandenburg ist richtig, geht jedoch nach Auffassung der LIGA Brandenburg zu schnell und zu weit:

„Der Schritt ist gut, doch wie sollen sich Pflegeeinrichtungen und Mitarbeitende innerhalb kürzester Zeit auf den verständlichen Andrang von Angehörigen vorbereiten,“ sagt Bernd Mones, Liga-Vorsitzender und Caritasdirektor der Diözese Görlitz e.V.. „Unsere Einrichtungen benötigen Vorlauf, um sich verantwortungsvoll auf diese neue Situation vorzubereiten, was Organisation vor Ort, Koordination oder auch Schutzmaßnahmen angeht. Am Ende müssen unsere ohnehin stark belasteten Pflegekräfte an diesem Wochenende aufgrund der Kurzfristigkeit eine erneute Belastung auffangen und in kürzester Zeit reagieren. Das ist keine gute Vorgehensweise in ohnehin angespannter Zeit.“
Mehr Corona-Test gefordert
Die höheren Kapazitäten von Corona-Test in Brandenburg werden von den Verbänden der Freien Wohlfahrt begrüßt. „Bei den anstehenden Lockerungen in den Betreuungsbereichen ist das ein richtiger Weg“, so Liga-Vorsitzende Ulrike Kostka, Caritasdirektorin Erzbistum Berlin e.V.. „Dennoch reichen diese bei Weitem nicht aus, um Infektionswege verlässlich beim Übergang bspw. vom Krankenhaus in eine Pflegeeinrichtung auszuschließen. Einrichtungen zur Betreuung von Menschen mit Behinderung oder der Kindertagesbetreuung sind hier momentan noch gar nicht berücksichtigt. Um für Bewohner und Mitarbeitende eine größere Sicherheit bei den anstehenden Öffnungen zu erhalten fordern wir eine deutliche Ausweitung der Corona-Tests.“