Das DRK spricht sich im Rahmen des Sofortprogramms unter anderem für einen Ausbau der Freiwilligendienste im Bevölkerungsschutz aus. „Wir sehen hier allein beim DRK einen Bedarf von zusätzlich 5.000 Plätzen in den Freiwilligendiensten“, sagt Hasselfeldt.
Das DRK und andere anerkannte Hilfsorganisationen könnten zudem erweiterte Erste-Hilfe-Kurse, die Selbsthilfe in Krisenfällen zum Schwerpunkt haben, und eine Basisausbildung für ehrenamtliche Pflegeunterstützungskräfte anbieten.
Ziel sei es, ein Prozent der Bevölkerung in fünf Jahren entsprechend zu schulen. Der Aufbau einer nationalen Betreuungsreserve mit bundesweit zehn Logistikzentren müsse rasch vorangebracht werden.
Großes ehrenamtliches Engagement trotz Corona-Pandemie
Notwendig sei außerdem in allen Bundesländern eine Helfergleichstellung der Ehrenamtlichen von DRK und anderen anerkannten Hilfsorganisationen mit Feuerwehr und THW bei der Freistellung vom Arbeitsplatz. DRK-Generalsekretär Reuter schlägt außerdem eine verbindliche bundesweite Verankerung von Erste-Hilfe-Inhalten in den Lehrplänen von Grund- und weiterführenden Schulen vor.
Das ehrenamtliche Engagement in Deutschland ist nach Einschätzung Hasselfeldts auch während der Corona-Pandemie außerordentlich groß. Das zeige eine repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag des DRK.
Danach sind immerhin 35,6 Prozent der erwachsenen Bevölkerung auch während der Corona-Krise ehrenamtlich tätig, 77,4 Prozent davon mindestens mehrmals im Monat. 69,2 Prozent der Ehrenamtlichen sprechen allerdings von starken bis sehr starken Einschränkungen während der Pandemie.
Zwischenbilanz der Corona-Pandemie des Deutschen Roten Kreuzes
52,4 Prozent aller befragten Personen können sich vorstellen, künftig ehrenamtlich aktiv zu werden; darunter besonders viele junge Leute – in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen sind es 63,6 Prozent. Jeder zweite Ehrenamtliche (49,7 Prozent) überlegt sogar, sein bisheriges Engagement nach Ende der Pandemie zu verstärken. Das sei ein optimistischer Blick in die Zukunft, sagt Hasselfeldt.
Aktuell werden 303 Impfzentren vom DRK direkt oder mit Beteiligung des DRK betrieben. Das sind fast drei Viertel aller Impfzentren (insgesamt 434) in Deutschland. Hinzukommen bundesweit 389 Testzentren mit DRK-Beteiligung. Derzeit sind täglich gut 10.000 ehren- und hauptamtliche Einsatzkräfte des DRK bei der Bekämpfung von Covid-19 aktiv.
Die Impfstatistik des DRK in Brandenburg im Überblick
In Testzentren in Brandenburg engagieren sich insgesamt 88 Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler, die mehr als 11.300 Personen auf das Coronavirus getestet haben. 28 Personen wurden zu Corona-Testern geschult.
Darüber hinaus sind insgesamt rund 1.200 Mitarbeitende des DRK in Brandenburg in Impfzentren im Einsatz. Sie haben dazu beigetragen, dass mehr als 273.000 Brandenburgerinnen und Brandenburger in Impfzentren eine Corona-Schutzimpfung erhalten haben. In neun Impfzentren in Brandenburg ist das Deutsche Rote Kreuz leitend tätig und sorgt dort dafür, dass bis zu 6.000 Impfungen pro Tag erfolgen.
Einen Anteil an bisherigen Impferfolgen in Brandenburg haben ebenso die mobilen Impfteams. Am Projekt sind 70 Mitarbeitende des Deutschen Roten Kreuzes beteiligt. Die Impfteams sind schon in mehr als 1.000 Einrichtungen in ganz Brandenburg unterwegs gewesen und haben mehr als 119.000 Personen geimpft.
Besonderes DRK-Jubiläum zum Weltrotkreuztag
Am Weltrotkreuztag 8. Mai 2021 feiert der DRK e.V. sein 100jähriges Bestehen. Im Jahr 1921 hatten sich die zum Teil bereits seit 1863 bestehenden deutschen Rotkreuz-Landesvereine in Bamberg zu einem Dachverband zusammengeschlossen, der das gesamte Rote Kreuz in Deutschland vertritt.
Bundesweit sind derzeit mehr als 430.000 Ehrenamtliche und 183.000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Deutsche Rote Kreuz tätig.